Wissenswertes zum Krankheitsbild

Sprunggelenksarthrose: Überblick

Sprunggelenksarthrose: Überblick

Das Sprunggelenk hat mehr Gewicht zu tragen und ist häufiger verletzt als alle anderen Gelenke des Körpers. Dennoch tritt die Arthrose im Fuß deutlich seltener auf als in Hüfte oder Knie. Der Grund: Der Knorpelüberzug des Sprunggelenks ist zwar dünner als am Knie, aber er ist belastbarer und widerstandsfähiger. Zudem altert der Sprunggelenkknorpel auch langsamer. Dennoch: Eine Sprunggelenksarthrose führt zu schmerzhaften Symptomen und kann die Mobilität stark beeinträchtigen.

Sprunggelenksarthrose: Definition & Häufigkeit

Der Begriff Sprunggelenksarthrose wird für krankhafte Veränderungen des Sprunggelenks verwendet, die auf degenerative, primär nicht entzündliche Erkrankungen des Sprunggelenks zurückgehen.1 Da das Sprunggelenk aus zwei Gelenkanteilen besteht, unterscheiden Mediziner die sogenannte OSG-Arthrose (Arthrose des oberen Sprunggelenks) und die USG-Arthrose (Arthrose des unteren Sprunggelenks). Im Gegensatz zu vielen anderen Arthrosen entwickelt sich die Sprunggelenksarthrose häufig infolge von Verletzungen (z. B. Knöchelfrakturen).

Mehr zu den Ursachen der Erkrankung

Beim Gehen wirken Kräfte auf das Sprunggelenk, die mehr als das 5-Fache des Körpergewichts betragen können.2 Dennoch ist es im Vergleich zu den anderen gewichtstragenden Gelenken wie Knie und Hüfte relativ selten von einem übermäßigen Gelenkverschleiß betroffen: So liegt die Prävalenz (Häufigkeit) der Sprunggelenksarthrose in der Bevölkerung bei unter 1 Prozent.1

Hintergrundwissen:
Aufbau und Funktion des Sprunggelenks

Das Sprunggelenk stellt die bewegliche Verbindung zwischen dem Fuß und dem Unterschenkel dar. Es besteht aus zwei Teilgelenken, dem oberen Sprunggelenk (OSG) und dem unteren Sprunggelenk (USG). Das obere Sprunggelenk ermöglicht das Heben und Senken des Fußes und ist für das Abrollen des Fußes beim Gehen bzw. Springen zuständig. Es wird durch drei Knochen gebildet: Schienbein (1, Tibia), Wadenbein (2, Fibula) und Sprungbein (3, Talus). Dabei bilden das Schien- und das Wadenbein eine Gabel, in die das Sprungbein des Fußes eingelagert ist. Das untere Sprunggelenk ermöglicht das seitliche Kippen des Fußes und setzt sich aus Sprungbein (3), Kahnbein (4) und Fersenbein (5) zusammen.

Sprunggelenksarthrose Gelenk

Gut zu wissen: Das obere Sprunggelenk ist deutlich häufiger von Arthrose betroffen als das untere.

Diagnose Sprunggelenksarthrose – und jetzt?

Bei Arthrose handelt es sich um eine chronische Erkrankung, die durch einen fortschreitenden Gelenkverschleiß gekennzeichnet ist. Auch wenn derzeit eine Heilung nicht möglich ist, so lassen sich die Beschwerden durch eine geeignete Behandlung oft gut in den Griff bekommen. Ein frühzeitiger Therapiebeginn ist insbesondere wichtig, um weitere Schäden im Bereich von Knorpel und Gelenk zu vermeiden und so den Krankheitsverlauf möglichst positiv zu beeinflussen.

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Sprunggelenksarthrose: Die besten Tipps

Überbelastung des Sprunggelenks vermeiden
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Überbelastung des Sprunggelenks vermeiden

Wer unter Sprunggelenksarthrose leidet, sollte darauf achten, das betroffene Gelenk nicht zu stark zu belasten. Negative Effekte haben insbesondere Sprung- und Stauchungsbelastungen sowie Stop-and-Go-Bewegungen, die z. B. für Ballsportarten typisch sind. Besser geeignet sind Sportarten wie Radfahren oder Schwimmen, bei denen die Sprunggelenke weniger Gewicht zu tragen haben.

Überflüssige Pfunde reduzieren
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Überflüssige Pfunde reduzieren

Überflüssige Kilos bedeuten eine zusätzliche Belastung für die Sprunggelenke – daher ist es wichtig, ein normales Körpergewicht anzustreben. Eine ausgewogene Ernährung ist das A & O: Wer auf eine pflanzlich betonte Kost setzt, fettarme Milchprodukte und mageres Fleisch bevorzugt, hat schon viel gewonnen. Regelmäßige Bewegung regt den Stoffwechsel an und verbrennt Kalorien – allerdings sollte eine Sportart gewählt werden, die die Sprunggelenke nicht belastet.

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Kälteanwendungen: Feuchte Tücher
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Kälteanwendungen: Feuchte Tücher

Wenn durch den fortschreitenden Abbau von Knorpelsubstanz eine Entzündung im Gelenk ausgelöst wird, sprechen Ärzte von einer sogenannten „aktivierten“ Arthrose. Die typischen Zeichen sind z. B. Schwellungen, Rötungen oder eine Überwärmung des Gelenks. In diesem Zustand können lokale Kälteanwendungen lindernd wirken. Dazu z. B. einfach ein feuchtes Tuch um das Sprunggelenk wickeln.

Tipp: Im chronischen Stadium tun Wärmeanwendungen (z. B. warmes Fußbad) gut!

Physiotherapie bei Sprunggelenksarthrose
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Physiotherapie bei Sprunggelenksarthrose

Die Physiotherapie stellt einen wichtigen Therapiebaustein im Rahmen der Behandlung der Sprunggelenksarthrose dar. So können spezielle Übungen zu einer Kräftigung der Muskulatur rund um das Sprunggelenk beitragen und darüber hinaus auch den Bewegungsumfang des Gelenks verbessern. Letzteres kann einer Versteifung des Gelenks entgegenwirken. Auch eine Gangschulung durch einen Physiotherapeuten kann sinnvoll sein, um Fehlbelastungen des Sprunggelenks zur vermeiden.

Das richtige Schuhwerk
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Das richtige Schuhwerk

Das richtige Schuhwerk spielt bei Sprunggelenksarthrose eine wichtige Rolle, um die Stabilität zu gewährleisten und Fehlbelastungen zu vermeiden. Allgemeine Anforderungen an „fußgerechte“ Schuhe sind z. B. die passende Schuhgröße (nicht zu klein, nicht zu eng), eine weiche Sohle und Pufferabsätze, die die Belastung beim Gehen dämpfen. Bei Sprunggelenksarthrose sind oft spezielle orthopädische Schuhe sinnvoll, die hoch geschlossen sind und eine weiche, dicke Sohle mit Abrollrampe an der Ferse besitzen.

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Quellen:
1 I. Meinecke, G. Pap. Ätiologie und Pathogenese der Sprunggelenksarthrose. H. W. Neumann (Hrsg.). AE Manual der Endoprothetik. Arbeitsgemeinschaft Endoprothetik 2012.

2 H.-P. Abt, O. Neun, G. Zivko, C. Vehn, R. Hoffmann. Posttraumatische Arthrose des oberen Sprunggelenks. Trauma Berufskrankh 2011; 13:198-203.

Weitere Literaturverweise:
Der Brockhaus Gesundheit. Schulmedizin und Naturheilkunde, Arzneimittel, Kinderheilkunde und Zahnmedizin. 8., aktualisierte und überarbeitete Auflage, 2010. F. A. Brockhaus in der wissenmedia GmbH, Gütersloh/München.

Anatomie und Physiologie. Weiße Reihe. 9. Auflage, 2013. Urban & Fischer. Elsevier GmbH, München.

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